Geschichte

1300 v. Chr. – 0 n. Chr.: Scherben- und Metallfunde stammen aus Grabhügeln der Urnenfelder-, Hallstatt- und Latènezeit.

6. Jh.: Alemannen lassen sich am Rheinufer nieder und gründen einen Ort den sie nach ihrem Sippenoberhaupt Buosinga benennen.

1095: Die erste Nennung der Bergkirche durch Papst Urban II (ecclesiam ad Kirichberch), als sie vom Grafen Burkhard von Nellenburg dem Kloster Allerheiligen geschenkt wurde.

1248: Die Bergkirche wird in das Kloster Allerheiligen eingegliedert.

1361: Die Herren von Klingenberg erhalten die Ortsherrschaft von Büsingen.

1406: Büsingen wird von den verschuldeten Klingenbergern an den Schaffhauser Rudolf Goldschmid verpfändet.

1446: Die Vogteirechte in Büsingen werden dem Frauenkloster St. Katharinental bei Diessenhofen übergeben.

1463: Die Vogtei kommt durch Kauf an Bürgermeister Heinrich Barter von Schaffhausen.

1465: Die Landeshoheit über Büsingen geht offiziell an Österreich über und der Ort gehörte zur österreichischen Landgrafschaft Nellenburg.

1488: Die Bergkirche wird dem heiligen Michael geweiht.

1529: Im Zuge der Reformation schafft die Stadt Schaffhausen die Messe ab, hebt das Kloster Allerheiligen auf und führt in allen Pfarreien das Zürcher Bekenntnis ein.

1535: Die österreichische Lehnsherrschaft geht über auf die Schaffhauser Bürger Im Thurn.

1658: Eberhard Im Thurn erhält die österreichische Lehnsherrschaft.

1693: Nach religiösen Streitigkeiten wird Eberhard Im Thurn von eigenen Familienangehörigen nach Schaffhausen entführt und in den Kerker geworfen.

1694: Für Österreich ist die Entführung ihres Lehnsträgers Eberhard ein Eingriff in die Landeshoheit. Als Reaktion darauf wird die Getreideausfuhr in die Schweiz gesperrt und Schaffhausen mit hohen Repressalien gedroht.

1697: Nach der Verurteilung Eberhards zu lebenslanger Haft entsendet Österreich Truppen an die Schaffhauser Grenze.

1699: Aufgrund des Drucks Österreichs und der Schweizer Eidgenossen auf die Schweizer Obrigkeit kann Eberhard Im Thurn nach Büsingen zurück kehren. Als Strafe für die Entführung verliert Schaffhausen die Pfandschaft über die Reiatdörfer, zu denen Büsingen gehört.

1728: Mit Ausnahme von Büsingen wird die Pfandschaft aller Reiatdörfer wieder an Schaffhausen übergeben. Nur Büsingen soll auf Grund des Streits auf ewig zu Österreich gehören.

1770: Österreich verkauft seine Rechte an den Dörfern Ramsen und Dörflingen an das eidgenössische Zürich. Damit wird Büsingen zu einer Enklave in der Schweizer Eidgenossenschaft.

1805: Im Pressburger Frieden wird Büsingen dem Königreich Württemberg zugeschlagen.

1810: Büsingen geht an das Grossherzogtum Baden über.

1835: Büsingen wird deutsches Zollausschlussgebiet.

1895: Büsingen schliesst mit der Schweiz ein Abkommen, damit die Büsinger Bauern ihre Produkte in der Schweiz verkaufen können.

1918: In einer Volksabstimmung stimmen 96 % der Büsinger Bürger für eine Angliederung ihres Dorfes an die Schweiz. Weil die Schweiz kein geeignetes Austauschgebiet anbieten kann, scheitert das Vorhaben.

1947: Nach dem Einverständnis der in Büsingen präsenten Besatzungsmacht Frankreich wird die schweizerische Zollgrenze zur Enklave aufgehoben.

1961: Der Ortsname wird in „Büsingen am Hochrhein“ umbenannt.

1967: Ein Staatsvertrag zwischen Deutschland und der Schweiz tritt in Kraft, der bis heute den rechtlichen Status von Büsingen regelt.

1986: Zusätzlich zur deutschen Postleitzahl D-78266 erhält Büsingen die schweizerische Postleitzahl CH-8238, womit die Zustellungsprobleme von Sendungen aus der Schweiz gelöst sind.

Quellen:

F. Götz, A. Schiendorfer, G. Eiglsperger: 900 Jahre Büsingen – eine deutsche Gemeinde in der Schweiz, Eigenverlag der Gemeinde Büsingen 1990

Historisches Lexikon der Schweiz

Schaffhauser Magazin, Nr. 2, 2001

Ursula Wolf und Hans Lieb: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 531: Die Bergkirche Büsingen, Bern 1993